Freitag, 14. Mai 2010

Herr Birner dreht durch oder Koolpillard ist klöd

Bevor der Tisch gedeckt wird, sollten einige Dinge schon getan sein - die Suppe gekocht, der Braten im Ofen und die Servietten gefaltet. Im übertragenen Sinne versteht sich...

Natürlich geht es hier immer noch um Billardsport in Braunschweig und nicht um irgendein fades Essen in irgendeiner abgelutschten Pinte... Aber auch, wenn der Vergleich etwas hinkt: Es ist schon etwas Wahres dran - denn eine gute Vorbereitung ist entscheidend für ein optimales Ergebnis. Genauso, wie ein absoluter Könner, wenn es um die eigentliche Aufgabe geht: Das kunstvolle Handwerk des Tischbeziehens! 

Hierfür ist einer der Besten gerade gut genug, denn was wollen wir Billardspieler denn wirklich?

Ich meine außer Aufmerksamkeit, Ruhm und Anerkennung.
Jeder Menge Frauen.
Gutem Essen.
Ein oder zwei Bierchen, gerne auch alkoholfrei. (natürlich nicht am Spieltag)
Dem Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft.
Verständnis für unseren schönen Sport....

Na klar: Wir wollen spielen! Und zwar richtig, auf dem besten Material, was man für Geld bekommt.

Und genau zu diesem Zweck haben wir uns eine Choriphäe der Billardtischbekleidungstechnik aus dem beschaulichen Witten ins Haus geholt: Herrn Prof.Dr.Dr.hc.rer.nat. Henning Birner, den international anerkannten Privatdozenten an diversen Pooltischfakultäten und anerkannten Spezialisten für Bandenkriminalität und Schieferebenenunebenheiten.

Dieser Mann vollbringt Wunder! Er macht lahmen Banden Beine, flüstert dem Schiefer, bis er sich fügt und verwandelt Wasser in Wein! Ok, der letzte Punkt ist Hörensagen, aber ich glaub's trotzdem!

Sehr guter Mann - aber...

...gewohnungsbedürftiger Dialekt, sag' ich jetzt mal so salopp.

Ich meine, wir Braunschweiger sind ja nunmal weltberühmt für unser klares "A", unser astreines Hochdeutsch, welches man noch in den allerfinstersten Ecken des deutschsprachigen Raumes zu verstehen vermag.

Da steht er nun leibhaftig vor uns, der Herr Birner. Nach dem Händeschütteln geht es los: "Firner, Henning Firner. Meinen Paffee nehme ich mit Milch und Zucper kitte!"

"???" 

Darauf war wirklich niemand von uns vorbereitet. Ich frage vorsichtig nach: " Wie bitte, Herr Birner?" 

 
"Paffee mit Milch und Zucper ihr Klödmänner, oder 'nen keplokkten Cakkucino, wenn ihr hapt" 
Sprach's und machte sich ans Werk. Geheimnisvolle Apparate, seltsames Werkzeug und sogar ein Queue wurden ausgepackt.

Während ich mit der 1700€ teuren Kaffemaschine kämpfte, staunten meine Kollegen nicht schlecht, wie behende der unscheinbare Mann die Tische umkreiste, mal hier mal dort offenbar anerkennend pfiff, an anderer Stelle Laute ausstieß, die schwer einzuordnen waren: "Klöde Panden, Klatte skachteln, zack zack - fertig werden" 
 








Die Sprühsahne, die er mir noch in die Hand drückte erweckte in mir den Eindruck, dass hochspezialisierte Fachleute wie Hr. Prof. Birner in ihrem Elfenbeinturm wenig praktische Lebenserfahrungen sammeln können (seit wann gibt's Sprühsahne von Nivea???)




Aber was soll's: Der Funde ist Fönig! (Danke, Walter Moers;)



Nachdem ich der Maschine endlich ein paar Tröpfchen braunen Wassers abgetrotzt hatte, welches ich wie gewünscht mit einer dicken "Sahnehaube" versah, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen! Onkel Birner nahm mir mit einem zufriedenen Grinsen und glänzenden Schweißtropfen auf seiner Stirn die Tasse aus der Hand, kippte sich den Rachenputzer hinter seine Binde, bedankte sich freundlich und ging mit den Worten: "Hat ja krima geplakkt!" 

Ja, so ist sie, die Elite ihrer Zunft - was ganz Besonderes... 

 





Natürlich musste das Ergebnis an Ort und Stelle überprüft werden und für absolut gut befunden werden.



Nein, das war kein Tuchfehler, Kai!


Danke Henning!


N8


Dienstag, 4. Mai 2010

Was ist denn nun schwerer, Herr Lehrer???

Pool oder Snooker?

Seit Menschengedenken beschäftigt uns diese quälende Frage - wenig gehaltvolles gibt's da viel und die meisten Diskussionen enden, wie unter Kindern im Sandkasten üblich: Erst zieht man sich ein wenig an den Haaren und bewirft sich dann schließlich mit Dreck: "Snooker ist aber viel schwerer als Pool - nänänänänänä....."

"Pool ist aber viel geiler als Snooker - ätschbätsch..."


Anschließend wird eine Runde geheult und keiner ist schlauer als zuvor.

Doch bevor ich näher auf die Eingangsfrage eingehe, muss ich meiner verantwortungsvollen Aufgabe gerecht werden und möglichst schonungslos enthüllen, welche Szenen sich in den vergangenen Tagen im neuen Vereinsheim abgespielt haben. 




Begonnen hat es mit einigen Undiszipliniertheiten, gegen die Riberys Foul ziemliche Kinderkacke war: 


Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie unser Finanzminister zum HB-Männchen mutierte und kurzerhand ein Küchenverbot verhängte (wo die Getränke lagern...) - Rote Karte und 3 Spiele Sperre sind ein Witz dagegen!


Dann die Sache mit der Farbe, die selbst die ausgebufftesten Handwerker ziemlich ins Grübeln brachte: "Ist viel heller, als der andere Eimer" Tststs...
 










Und dann noch das:










Rudi, bist du's?









 



Aber nun die erste Annäherung ans eigentliche Thema: Betrachtet man die unterschiedliche Spielkleidung von Snooker- und Poolspielern, muss man neidlos anerkennen, dass das Snooker-Outfit um einiges cooler ist... Das notwendige Selbstbewusstsein, um diese Kombination würdevoll tragen zu können, muss schier grenzenlos sein - Respekt!
Wie jetzt, Teppich wird genagelt?

Wehe, Du erzählst das jemandem!
Nee nee, das bleibt unter uns!


  Und weil der Titel "Meister der Herzen" ja schon vergeben ist (Glückwunsch an Schalke!...naja...) und "Meister der Schmerzen" auch viel besser passt: Ganz dicke Arme waren in den vergangenen Tagen gefragt beim Transport und Aufbau der Tische. 

Und hier sind wir schon wieder an einem entscheidenden Punkt angekommen: Während die Pooltische ihren Weg ins Vereinsheim quasi alleine gefunden haben, von ein paar lockeren Schubsern vielleicht mal abgesehen, wurde für einen einzigen Snookertisch soviel Manpower eingesetzt, wie Bayern und Schalke und noch Eintracht obendrauf in der gesamten Saison auf den Platz bringen: 




 "Platte kommt!"


 












Bloß weg hier..

Zum Glück war der vereinseigene Spaßmacher und Motivator dabei, der sich zwar nicht ins PBC-Vereinsheim hineintraute, aber vor der Tür sein bestes gab, uns bei Laune zu halten!





















...und natürlich mit Tips und Ratschlägen zu versorgen. Danke Kai!






Ende Teil 1!